Ein Beitrag von Siegfried Herrmann
Wenn ich heute über meine Mitgliedschaft bei den Mormonen nachdenke, erfüllt mich dies mit Unverständnis und Betroffenheit. Ich frage mich, wie ich diese Organisation über so lange Zeit zum Mittelpunkt meines Lebens machen konnte. Heute, nachdem ich im Zug
meiner Nachforschungen dutzende von Büchern und tausende von Seiten gelesen und auch die unerfreulichen Aspekte dort erlebt habe, halte ich diese Organisation nicht nur für unehrlich und unchristlich, sondern für durchweg korrupt und betrügerisch. Ich bereue, dass ich so viel Zeit und Energie in diese Organisation gesteckt habe. Und ja, es reut mich auch das viele Geld, das ich gespendet habe. Erklären kann ich mir das nur mit einer gewissen Blindheit, die dort verordnet wird und die man sich in gewissem Maß auch selbst verordnet. Wer in so einem System aufwächst und erzogen wird, hat es besonders schwer, sich von dieser Blindheit frei zu machen. Alle Sekten machen abhängig, sie wollen und müssen dies um ihre Ziele zu erreichen, auch wenn sie, wie die Mormonenkirche, verbal die Entscheidungsfreiheit propagieren. Sie arbeiten über unser Unterbewusstsein: Schuld und Angst sind ihre wichtigsten Mittel um Gehorsam und Abhängigkeit zu erreichen. Eine Programmierung, von der sich ein Mitglied mit zunehmender Dauer immer schwerer lösen kann.