Mein Name ist Sascha. Ich habe vor einigen Jahren die Missionare getroffen und mich zur Kirche bekehrt. Aktuell bin ich Mitglied der Gemeinde Wetterau im Pfahl Friedrichsdorf und habe mich irgendwann entschieden gegenüber anderen Gemeindemitgliedern offen über meine Homosexualität zu sprechen. Ich habe mich von Guido interviewen lassen, um über meine Bekehrung und meine Erfahrungen als homosexuelles Mitglied zu berichten. Außerdem sage ich etwas zur Haltung der Kirche gegenüber homosexuellen Mitgliedern.
Sascha, danke für dein Angebot, offen über deine Erfahrungen zu sprechen. Was hat dich dazu motiviert?
Ich möchte gerne dass Mitglieder ein besseres Verständnis davon gewinnen, wie es ist, ein homosexuelles Mitglied der Kirche zu sein. Außerdem hat die Initiative, die du mit dieser Webseite gestartet hast meine volle Unterstützung.
Wie und wann hast du herausgefunden dass du homosexuell bist?
Naja ich habe zum ersten Mal eine Anziehung erlebt mit einem Mitschüler aus der 4 Klasse! Ich hätte es nicht benennen können oder wollen. Eingestanden habe ich es mir später erst weil es waren die 90er und stell dir vor wenn jemand was geahnt hätte! Ich weiß nicht wie es ist anders zu sein oder anders zu fühlen!
Ja, verstehe, in der Tat haben wir heute bereits eine andere Einstellung ggü. Homosexualität als noch in den 90ern.
Wie kamst Du dann eigentlich mit der Kirche in Kontakt?
Ich habe die Missionare auf der Straße getroffen. Hatte mich auf die Suche gemacht, denn ich wusste ohne Zweifel es gibt Gott. Jedoch wusste ich auch, dass ich mit der katholischen Kirche, in der ich damals noch Mitglied war, wegen dem was sie in den letzten 1900 Jahren angerichtet hat nicht leben konnte. So habe ich mich viel mit Religion beschäftigt…und in der Zeit die Missionare getroffen. Das war während der Arbeit – dem Post austragen – auf der Straße. Ich habe mich mit ihnen unterhalten. Sie haben mich dann eingeladen. Einige Dinge die sie sagten haben dem, was ich schon immer geglaubt habe, entsprochen und viele Dinge die ich glaubte wurden mir von ihnen bestätigt.
Was genau begeisterte dich an der Kirche?
Der Gedanke einer wiederhergestellten Kirche – für mich ist die Wiederherstellung ein Beweis, dass Gott auch immer noch Menschen beruft, dass wir für ihn immer noch wertvoll und dass wir seine Kinder sind. Das kam ohne die Wiederherstellung nicht so klar rüber. Auch Joseph Smith mag ich sehr gerne. Er ist auch heute noch abgesehen von Heber J. Grant einer meiner liebsten Propheten. Auch der soziale Aspekt, also Freundschaften mit Gemeindemitgliedern usw. waren mir wichtig.
Wusstest du vor deiner Taufe, wie die Kirche über Homosexualität denkt?
Ich hatte auch vor der Taufe gelesen, dass die Kirche Homosexuelle nicht so toleriert, was ich jedoch nicht wusste, ist dass dies auch ein Bestandteil des Taufinterviews war. Man wird dort ja gefragt. Ich war mit dieser Frage absolut überfordert, denn vor Männern hatte ich immer eine gewisse Zurückhaltung, so etwas zu sagen weil sie bei dieser Thematik härter reagieren als Frauen.
Weil ich mich unter Druck fühlte sagte ich in dem Interview, dass ich keine homosexuelle Beziehung hatte, obwohl das nicht der Fall war. Ich hatte sehr wenig Erfahrung. Ich wusste zwar dass ich homosexuell bin, habe mich aber auch noch gefragt ob ich vielleicht doch anders leben kann.
Hast du mit jemandem darüber gesprochen?
Bzgl. des Interviews habe ich mich schlecht gefühlt, denn ich hatte ja gelogen. Dann erhielt ich von dir, Guido, damals den Rat, ich könnte ja zum Bischof gehen und das offen ansprechen. Der hat in dem Gespräch sehr warmherzig und verständnisvoll reagiert – es hatte nichts mit den Reaktionen von HLT-Bischöfen aus den USA zu tun, über die ich gehört hatte. Ich fühlte mich definitiv besser dadurch. Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen.
In dem Gespräch fragte ich ihn auch, ob denn meine Taufe rückgängig gemacht werden müsse, und er sagte: „Nein, das ist alles nicht notwendig.“ Er hat mir aber auch das Buch „Wunder der Vergebung“ von Spencer W. Kimball gegeben, aber es gab Sachen darin die ich nicht nachvollziehen konnte.
Wow, das ist erstaunlich, denn es handelt sich dabei um ein selbst unter Mitgliedern umstrittenes Buch – eine Art „Schuldkeule“ in Bezug auf Homosexualität, Masturbation und sexuelle Sünde allgemein. Wie war dein Eindruck bei der Lektüre?
Es gab natürlich positive Aspekte, aber bei den meisten Sachen habe ich mich gefragt: „Aus welchem Jahrhundert kommt dies?“, gerade was Homosexualität anbetraf. Ich würde mir wünschen, dass man sich da mal mit der Wissenschaft zusammentut und schaut, wie eigentlich die aktuellen Erkenntnisse sind – bevor man starr an uralten Ideen festhält.
Im Laufe der Zeit habe ich gedacht: In der Kirche hat jeder die Möglichkeit, einen Partner zu finden, mit dem er glücklich sein kann mit dem er Sexualität ausleben kann, aber ich darf das nicht…ich soll leben wie ein Mönch. Das konnte und wollte ich auch nicht. Es kann nicht sein dass Gott mich so erschafft und mir dann verbietet so zu sein.
Damals war ich also definitiv verwirrt und musste erstmal schlucken, habe aber noch anders gedacht als heute und habe das Buch erstmal als Einzelmeinung hingenommen. Ich wusste auch, dass wenn ich mich darüber aufrege, es Konsequenzen haben könnte.
Von was für Konsequenzen sprichst du?
Ich hatte Angst, exkommuniziert zu werden und dass die Mitglieder bestimmte Reaktionen zeigen könnten.
Wie kamst du auf den Gedanken dass du exkommuniziert werden könntest?
Ich hatte eigentlich vor, Ältester zu werden und durch den Tempel zu gehen. Aber ich wusste wenn ich das tue, ist die Gefahr exkommuniziert zu werden, noch größer. Wenn man durch den Tempel gegangen ist und Bündnisse geschlossen hat, ist die Gefahr einer Exkommunikation größer im Fall von Sünden. Das habe ich in irgendwelchen Büchern gelesen. Ich ahnte aber, dass ich es nicht mein ganzes Leben lang schaffen würde, nach HLT-Richtlinien keusch zu leben – insbesondere im Hinblick auf meine Homosexualität.
Damals hattest du Angst vor Exkommunikation wenn du Bedenken anmeldest, befürchtest du das auch heute noch?
Es wäre für mich nach wie vor das Schlimmste! Aber ich glaube dass es heute nicht mehr so leicht passiert wie früher. Und ich sehe ja das Buch Mormon als weiteren Zeugen für Jesus Christus an.
Wie haben denn andere Gemeindemitglieder auf deine Homosexualität reagiert?
Zum Glück war es nicht so schlimm wie erwartet….jeder dem ich das hier anvertraut habe, hat Verständnis gehabt. Naja ich glaube es haben noch nicht alle mit gekriegt das ich schwul bin aber die die es wissen stehen zu mir! Ich habe mir aber wie bereits angedeutet sehr gut ausgesucht, mit wem ich darüber spreche.
Hast du gehofft, dass sich noch irgendwas in den Richtlinien bzgl. Homosexualität verändern würde und du dann in den Tempel gehen könntest?
Ich habe mich zunächst erstmal im Tempel nicht willkommen gefühlt und bin daher nicht gegangen. Ab dann habe ich gehofft, dass die Kirche wenn neue Apostel kommen und neue, jüngere Generationen von Kirchenführern dran kommen etwas ändern wird. Ich habe mir gesagt: „Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es irgendwann kommen wird.“
Glaubst du wie Kirchenführer reagieren hat auch mit ihrem Alter zu tun?
Ja, also ich glaube persönlich die sind alle irgendwo zwischen 60 und 95 Jahren alt. Sie sind in einer ganz anderen Generation groß geworden und da war Homosexualität verpönt, also kulturell absolut verpönt. Ich glaube dass unsere Kirchenlehre da her rührt – ähnlich wie die kulturellen Einflüsse beim Priestertum für Schwarze. Ich könnte mir vorstellen, dass sich das irgendwann noch mal ändern könnte – weil unsere Kultur sich ändert.
Was hieltest du davon, wenn ein homosexuelles Mitglied in die oberste Kirchenführung berufen würde?
Das wäre ein Schritt zu besserem Verständnis – ich fänd’s super.
Wie entstehen für dich diese Aussagen über Homosexualität in den Heiligen Schriften?
Ich glaube dass die Worte von Propheten und Kirchenführern immer auch kulturell beeinflusst waren. Ein Beispiel ist was Paulus im Neuen Testament über die Rolle der Frau schreibt, dies war kulturbedingt. Auch in unserer Kirche gibt es Beispiele dass Kirchenlehre durch Kultur beeinflusst wird, nämlich z.B. im Umgang mit Schwarzen. Zu damaligen Zeiten wäre es von vielen Mitgliedern nicht akzeptiert worden, dass Schwarze im Priestertum mitmachen, denn die Kultur war damals rassistisch – und ist es in Teilen insbesondere in den USA aus meiner Sicht heute noch.
Vor allem zählt für mich was Jesus Christus gelehrt hat und er hat niemals etwas über Homosexuelle gesagt! Auch im Buch Mormon findet sich nichts darüber! Lediglich im Römerbrief und im alten Testament findet sich etwas! Deshalb frage ich mich warum Homophobie als allgemeine Richtlinie Gottes hingestellt wird!
Wie entsteht Homosexualität deiner Meinung nach?
Ich glaube dass man von Geburt an so ist – es wird vererbt. Es gibt auch Wissenschaftler die sagen dass es von der Mutter vererbt ist! Und ich glaube dass genauso wie es in vieler Hinsicht unterschiedliche Tiere, Menschen und Völker gibt – es auch in dieser Hinsicht verschiedene Ausprägungen gibt!
Wie hast du vor Deiner HLT-Mitgliedschaft damals als Katholik den kirchlichen Umgang mit Homosexualität wahrgenommen?
Ich wusste ohne viel darüber gelesen zu haben wie man zu dem Thema stand. Da gibt es weil es so eine große Kirche ist ja auch einen gewissen Zusammenhang mit der Haltung, die man in der Gesellschaft mitbekommt: also eher gemischt. Selbst in der evangelischen Kirche ist der Umgang mit Homosexuellen nicht überall gleich. Von Gemeinde zu Gemeinde ist es sehr verschieden. Es gibt bspw. die Evangelikalen, die Lutherischen, usw und alle gehen damit etwas anders um.
Wie ist deine Wahrnehmung bzgl. der neuen HLT-Handbuchrichtlinie vom November 2015 die besagt, dass gleichgeschlechtliche Heirat ab sofort mit Glaubensabfall gleichgesetzt wird, was in der Regel Exkommunikation nach sich zieht?
Das finde ich krass! Hatte es zuvor noch nicht gehört! Ich finde es echt schlimm! Ich glaube nicht dass es im Sinne von Jesus Christus ist das zu tun.
Ich kann die Haltung unserer Kirche und anderer nicht verstehen! Ich bin so geboren und ich frage mich: wenn man jemanden von ganzen Herzen liebt und mit ihm zusammen ist und mit ihm alles teilt, wie kann Liebe Sünde sein? Es heißt Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt der bleibt in Gott und Gott in ihm!
Ein weiterer Teil der neuen Richtlinien besagt, dass Kinder von homosexuellen Paaren keine heiligen Handlungen wie z.B. Kindersegnung und Taufe erhalten dürfen bis sie das 18. Lebensjahr erreichen und dann den Lebensstil ihrer Eltern ableugnen.
Ich habe davon gehört das es in Utah viele Selbstmorde unter homosexuellen Jugendlichen gibt. Wie können die das machen ich verstehe es nicht! Ich meine diese Verordnung!
Vor kurzem hat Elder Bednar Homosexualität mit einer Schwäche bzw. einer „Herausforderung“ verglichen, die man als treues Mitglied überwinden müsste. Was für Gedanken und Gefühle hattest du bzgl. seiner Aussage?
Ich fühle mich als Homosexueller nicht schwach! Jeder hat Schwächen aber das kann nicht dazugehören! Ich verstehe die Einstellung vieler Menschen deswegen nicht… Ich versteh‘ nicht warum man sich so dagegen sperrt Homosexualität als Teil der Identität anzuerkennen!
Was würdest du dir bzgl. der Gangart der Kirche wünschen?
Wir hätten ja eigentlich das Mittel der Offenbarung, um etwas zu ändern. Aber ich habe das Gefühl unsere Kirchenführer wollen dieses Thema gar nicht vor Gott bringen. Man hört immer nur alte Sachen – es kommt GAR nichts dazu. Ich glaube dass es darum geht dass viele Mitglieder eine Änderung nicht gutheißen würden und die Kirche verlassen würden. Wie damals bei der Änderung der Richtlinien bzgl. der Schwarzen!
Wie nimmst du die Diskussion dieses Themas unter deutschsprachigen Kirchenmitgliedern wahr?
Es ist verletzend und unverständlich! Auch wie einige in Facebook-Diskussionen argumentieren find‘ ich sehr verletzend!
Hast du aufgrund dieser Erfahrungen darüber nachgedacht, für dich Konsequenzen zu ziehen?
Ich könnte es mir einfach machen und von der Kirche fern bleiben, aber wie sollen die anderen Mitglieder verstehen, wie wir sind, wenn wir alle wegbleiben. Es haben auch schon manche Mitglieder zu mir gesagt, ich müsse mich irgendwann zwischen der Kirche und der Homosexualität entscheiden. Im Moment entscheide ich mich, weiter hinzugehen.
Heute morgen gab es eine Klasse einer Schwester, in der gesagt wurde, dass nur Gott weiß, was für uns das Beste ist was wir tun können und dass nur Gott dies sieht. Das war wieder ein Lichtblick. Außerdem glaube ich immer noch an die Wiederherstellung. Ich könnte mir die Bibel ohne das Buch Mormon nicht mehr vorstellen.
Wie hat sich dein Glaube seit Deiner Bekehrung, auch durch das was du neu über die Haltung der Kirche zu Homosexualität erfahren hast, bis heute verändert?
Die Handbuchänderungen haben schon an meinem Zeugnis gerüttelt. Aber ich musste dann einfach meinen Weg finden: Wie gehe ich jetzt damit um. Ändert es meine Sicht auf Gott? Und ich habe einfach mehr und mehr gesehen dass auch wenn wir daran glauben dass die Kirche wahr ist, glaube ich trotzdem dass sie von Menschen geführt wird und Menschen machen Fehler. Letztendlich muss Gott darüber urteilen… Mich haben die Erfahrungen dahin geführt dass ich mehr darauf vertraue was Gott sagt und nicht was einzelne Kirchenführer sagen. Ich weiß, was Christus gesagt hat und er hat niemanden abgewiesen und das ist für mich mein Zeugnis.
Ich glaube auch nach wie vor an die Wiederherstellung. Da gibt es für mich keinen Zweifel. Und ich kenne viele Sachen aus der Kirchengeschichte, die nicht so prickelnd sind…
Was sind das für Sachen?
z.B. Rassismus, ich glaube auch nicht dass das von Joseph Smith kam oder dass er ein Rassist war. Ich glaube dass das eher durch Brigham Young kam. Auch mit der Mehrehe, da vermag ich mir kein Urteil zu bilden wie das genau war. Es gibt da unterschiedliche Quellen und Auslegungen. Trotz allem halte ich Joseph Smith nicht für einen durch und durch unrechten Menschen.
Joseph Smith hat sich auch niemals selbst für perfekt gehalten oder gesagt, sein Wort sei unfehlbar. Es gab auch noch das Mountain Meadows Massaker, wo man nicht genau weiß wer es initiiert hat…ich finde es grausam was da passiert ist, aber keiner der heute noch lebt hat Schuld daran und die Kirche hat ja auch Fehler eingestanden und versucht, das aufzuarbeiten. Ich glaube auch, dass die Kirche ruhig noch mehr Dinge aufarbeiten sollte und Vertrauen haben darf, dass die Mitglieder das nicht übel nehmen.
Glaubst du dass das Buch Mormon inspiriert UND historisch ist?
Ich halte das Buch Mormon nicht für ein detailliertes Geschichtsbuch, aber das versucht es auch gar nicht zu sein. Man versucht da auch viel mehr reinzuinterpretieren für was es eigentlich gar nicht gedacht war. Ich glaube auf jeden Fall, dass Wahrheiten darin enthalten sind.
Wie ist dein Verhältnis zu deinem Bischof?
Wir haben aktuell einen sehr jungen Bischof in der Gemeinde. Er hat auf deiner Facebook-Seite einen meiner Kommentare gelesen und so erfahren dass ich homosexuell bin. Er sprach mich dann in der Gemeinde darauf an, dass er mit mir ein Interview führen möchte, um mich, meine Empfindungen und mein Denken besser verstehen zu können.
Wie war es für dich, dass dein Bischof auf diese Weise Interesse und Einfühlung signalisiert?
Es hat mich so gefreut, dass er sagt: „Ich möchte das verstehen.“ Das find‘ ich gut. Ich habe mich akzeptierter und verstandener gefühlt. Ich glaube auch dass es sehr gut ist dass wir so einen jungen Bischof bekommen weil er nicht mit Scheuklappen durch die Welt geht.
Ich habe das Gefühl, mehr ich selbst und ehrlich sein zu können und freu mich auf das Interview.
Es freut mich zu hören dass du gute Erfahrungen mit deinem Bischof machst! Bitte halt mich auf dem Laufenden wie dann das Gespräch verläuft. Sascha ich danke dir soweit für deine offenen Antworten! Es hat mir und sicherlich auch Anderen wertvolle Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt eines homosexuellen Kirchenmitgliedes hier in Europa gegeben!
Gerne, ich hab‘ dir zu danken!
Dürfen die Leser dieses Beitrages im unten anhängenden Kommentarbereich noch weitere Fragen stellen?
Ja klar dürfen sie !
Hey Sascha, Guido hat mich gebeten, meinen Kommentar auch hier zu posten, weil du ihn in der anderen Gruppe nicht lesen kannst. Also, hier nochmal – nur für dich, mein Freund 😉 :
Hut ab, Sascha, ein tolles, mutiges Interview und sehr interessante Gedanken. Ich freue mich, dass du mir vor einiger Zeit von deiner Neigung erzählt und auch einige Fragen beantwortet hast. Vielen Dank für deine Freundschaft. Ich freue mich immer, wenn wir uns in unserer Gemeinde – oder wo auch sonst ? – sehen. Guido, tolle Fragen, ohne den Finger in die Wunde zu legen. Hoffe, wir sehen uns auch bald mal wieder. Vielen Dank an euch beide.
Es freut mich zu hören Jörg… Danke!
Danke Sascha für Dein mutiges Interview, schade das wir nicht mehr in der selben Gemeinde sind und ich persönlich mit der sprechen kann. In unserer Gemeinde hat ein Bruder im letzten Jahr seinen Mann geheiratet. Ich bin der Meinung, das Du für Deine Homosexuellität nichts kannst und es angeboren ist. Vor einigen Jahren hatte ich einen Bericht darüber gelesen. Ich wünsche Dir für Deine Zukunft alles, alles LIebe. Fühl Dich bitte doll gedrückt.
Lieber Sascha,
vielen Dank für deinen Mut und deine offenen Worte. Als ich letztes Jahr von den Änderungen im Handbuch erfahren habe, war ich tagelang wütend und sehr traurig. Es zerreißt mich innerlich, wenn ich an den von dir beschriebenen Konflikt denke und das Leid, das damit einhergeht. Ich bete für eine Kirche, wo eine jede Minderheit mit offenen Armen empfangen wird und Ausgrenzung endlich der Vergangenheit angehört. Letztendlich war er es der Außenseiter aus Samarien, der in dem gleichnamigen Gleichnis seinen gesamten Mut zusammennahm und über die damaligen Gesellschaftsnormen hinweg, Hilfe in Form von Hingabe und Mitgefühl leistete. So müssen auch wir (als Kirche) lernen, unseren vermeintlichen Feinden mit vermehrter Liebe zu begegnen und Mitgefühl für alle Menschen zu entwickeln – seien sie schwarz oder weiß, männlich oder weiblich, heterosexuell oder homosexuell. Lieber Sascha, ich wünsche dir alles Gute. De Tiroler hoiten zam! Fühl dich unterstützt!
Finde Deine Einstellung beispielhaft! Einen lieben Gruß nach Tirol