Was mich zur Kirche hinzieht: Terryl Givens fünf Facetten des Mormonismus

Heutzutage können freidenkerische Mormonen so manche Gründe anführen, die Kirche nicht zu mögen: Neben der mit manchen Grundsätzen des neuen Testaments unvereinbaren Haltung gegenüber Homosexuellen, über finanzielle Intransparenz bis hin zu Kontroll-Aspekten des Kirchensystems.  Diese Abneigungen verspüre ich persönlich auch. Dennoch möchte ich heute thematisieren, was mich zur Kirche hinzieht. Diese positiven Punkte sind genau so real. Da mir dafür ein Text von Terryl Givens kürzlich aus dem Herzen gesprochen hat, führe ich die von ihm genannten fünf Facetten des Mormonismus auf:

 

  1. Gott ist eine Person mit einem Herzen, das in Empathie mit den menschlichen Herzen schlägt, unsere Freude und unser Leid über unseren Schmerz fühlt.
  2. Wir lebten als Geistwesen in der Gegenwart Gottes, bevor wir in dieses sterbliche Leben hineingeboren wurden.
  3. Die Sterblichkeit ist ein Aufstieg, kein Fall, und wir tragen unendliches Potenzial in eine Welt der Sünde und der Trauer.
  4. Gott hat den Wunsch und die Macht, die ganze Menschheitsfamilie in einem Königreich des Himmels zu vereinen und zu erheben, und, abgesehen von den hartnäckigsten Unwilligen, wird das unser Schicksal sein.
  5. Der Himmel wird aus den Beziehungen bestehen, die uns jetzt am wichtigsten sind.

Quelle: terrylgivens.com

Diese Punkte empfinde ich genauso und sie sind ein wichtiger Teil meines persönlichen Glaubens. Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass die soziale Grundidee des Christentums sehr inklusiv war, somit teile ich auch die Inklusivität der Interpretation mormonischer Lehre von Terryl Givens.

Für mich persönlich steht fest, dass der Mormonismus das Christentum seiner Zeit nach vorne gebracht hat. Und Joseph Smith, obwohl er aus meiner Sicht von seinem ursprünglichen Pfad und seinen eigenen Grundsätzen später weit abwich, und damit evtl. auch dem Ruf des Christentums geschadet hat, ist trotz allem ein bemerkenswerter Visionär und religiöser Anführer. Selbst wenn er zu einem überwiegenden Teil existierende Ideen und Konzepte seiner Zeit aufgriff und zu einem religiösen Konstrukt zusammenführte, war die religiöse Vielfalt und das Leben, die daraus entstanden, durchaus bemerkenswert.

Auch als freidenkender Christ mit mormonischen Wurzeln, der mit vielen Aspekten der heutigen Kirchenkultur aneckt, verspüre ich doch einen gewissen Stolz und Verbundenheit in Bezug auf meine religiöse Herkunft und möchte dem Ausdruck verleihen.

Welche Aspekte machen für Euch die Anziehungskraft des Mormonismus aus?

 

 

 

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