„Es geht nicht um Elder Ballards Errettung, dass er immer wieder hierher kommt. Darum hat er sich schon vor langer Zeit gekümmert.“

Aus der Community

Elder Holland redete am Samstag den 30. Oktober in der Konferenz für Großbritannien darüber, dass Elder Ballard vor vielen Jahren seine Errettung gesichert hätte. („secured his salvation“) „Es geht nicht um Elder Ballards Errettung, dass er immer wieder hierher kommt. Darum hat er sich schon vor langer Zeit gekümmert. Er würde das nicht sagen, aber ich kann es.“
(Engl. Original: „It isn’t for Elder Ballards Salvation that he keeps coming here. He got that taken care of a long time ago. He wouldn’t say that, but I can.“ Elder Holland im Video)

Die Zuhörer lachen, aber ist die Behauptung wirklich nur ein Witz? Nun ja, da ist (leider) noch mehr dran, denn es handelt sich zwar um eine geheime Zeremonie, aber es gibt tatsächlich ein solches Ereignis im Leben der Apostel und mancher anderer „erwählter“ Kirchenautoritäten, das sie dazu bringt zu denken sie würden mit absoluter Sicherheit errettet und erhöht werden.

Hier redet Elder Holland in einer Konferenz für Großbritannien darüber, dass Elder Ballard vor vielen Jahren seine Errettung gesichert hätte.

Erlebnisbericht aus dem deutschsprachigen Raum zur zweiten Salbung

Falls irgendjemand nicht weiss, wie diese geheimen / „heiligen“ Zeremonien ablaufen, es gab mal einen Nutzer namens „The Anointed One“, der seine Story auf deutsch im Netz erzählt hat. (Im englischsprachigen Raum gibt es viele weitere Erzählungen, die exakt die gleichen Muster und Merkmale aufzeigen.) Hier der Bericht:

„Es gibt schon Quellen über Einzelheiten über die Zweite Salbung und ich werde wahrscheinlich diesem Wissen nichts Neues hinzufügen. Ich schreibe diesen Bericht aber, um zu bestätigen, dass diese Verordnung tatsächlich immer noch stattfindet, da ich diese Verordnung empfangen habe, und wie sie gegenwärtig durchgeführt wird. Ich benenne die Namen des Apostels und des Siebzigers, die dabei waren, wie auch das Datum und den Tempel, so dass die Glaubwürdigkeit nicht in Frage gestellt werden kann. Ich habe meinen eigenen Namen nicht erwähnt, da ich nicht Betonung darauf legen möchte, dass ich Gegenstand der Verordnung war. Es geht mir nicht darum, meine Anonymität vor der Kirche zu schützen, da die Erste Präsidentschaft in der Lage sein wird, mich an Hand dieses Berichts innerhalb von Minuten, wenn nicht sogar sofort, zu identifizieren.

Im April 2002 rief mich Elder Harold G. Hillam vom Ersten Kollegium der Siebzig als Präsident des Europa-West-Gebietes in sein Büro. Er sagte, dass er mir und meiner Frau (sie war nicht anwesend) im Namen von Präsident Hinckley, eine Einladung aussprechen würde, eine „besondere Segnung“ im Preston-England-Tempel zu empfangen. Er fragte, ob ich von der „Zweiten Salbung“ gehört hätte, worauf ich mit „Nein“ antwortete. Ich erzählte ihm später, dass ich davon gehört hatte, aber ich durch seine Einladung so verdutzt war, dass mein Verstand in Bezug auf diese Sache aussetzte.Er sagte mir, dass sehr wenige Menschen diese Segnung erhalten und dass sie geheim gehalten werden muss. Er sagte, wenn die allgemeine Mitgliederschaft davon wüsste, würde es Probleme geben. Es würden mehr diese Verordnung empfangen wollen als die Apostel Zeit hätten, um sie auszuteilen, und die Mitglieder würden sich fragen, warum „so-und-so“ sie erhalten hätte, aber sie nicht. Ich dürfte es nicht einmal meinen Kindern erzählen. Er sagte, dass ich ihnen einfach erzählen sollte, dass ihre Mutter und ich für den Tag oder das Wochenende weg gingen. Er empfahl, dass ich alles, was Elder Bruce R. McConkie über das Thema „eure Berufung und Auserwähltheit sichern“ geschrieben hatte, lesen sollte.

Er sagte, dass die Verordnung in Joseph Smiths Zeit vollzogen wurde, aber sie wurde während Präsident David O. McKays Zeit eingestellt. Dies führte dazu, dass nur 2 von den damaligen Aposteln, Harold B. Lee und Spencer W. Kimball, diese Verordnung zum Zeitpunkt des Todes von Joseph Fielding Smith gehabt hatten. Sie wurde deshalb wieder neu eingeführt und wird heute noch praktiziert. (Ich habe keine Quelle gesehen, die diese Aussetzung der Verordnung zitiert, nur Elder Hillams Worte.)Wir sollten am Sonntag, den 19. Mai 2002, am Preston-England-Tempel sein, wo Elder M. Russel Ballard vom Rat der Zwölf Apostel die Verordnung vollziehen würde. Wir sollten unsere Tempelempfehlungsscheine und unsere Tempelroben usw. dabei haben. VorbereitungIch ging nach Hause und erzählte es meiner Frau. Sie nahm es ziemlich ruhig auf. Ich dachte über mein eigenes Leben und meine persönliche Würdigkeit nach. Ich las alles, was Elder McConkie über das Thema geschrieben hatte und freute mich aufgeregt auf diesen Tag. Grundlegend schrieb Elder McConkie, dass einem während des ersten Endowments bestimmte Segnungen gegeben werden, König und Priester (Königin und Priesterin) für den allerhöchsten Gott zu werden, und diese Segnungen sind daran geknüpft, dass man ihrer würdig bleibt. Deshalb wird man für den höchsten Grad des celestialen Reiches ohne Bedingungen versiegelt. Jede Sünde danach kann einen den „Schlägen im Fleisch“ ausliefern, aber sie wird einen nicht daran hindern, die Erhöhung zu erlangen. Die einzige Sünde, die unverzeihlich ist, ist das Verleugnen des Heiligen Geistes (oder in einigen Textstellen das Vergießen unschuldigen Blutes).

Ich hatte nie erwartet, dass dies mir passieren würde. Ich nahm an, dass ich im nächsten Leben gerichtet werden würde und das Gericht nicht in diesem Leben hinter mich bringe. Es bedeutete, dass mir und meiner Frau eine celestiale Herrlichkeit garantiert werden würde, es sei denn wir begingen die „unverzeihliche Sünde“, was zu dieser Zeit undenkbar erschien. Wir hatten es geschafft; der Herr hatte uns durch seinen Propheten informiert, dass wir dieser hohen Erhöhung würdig wären. Ich hatte nie gedacht, dass es auf diese Weise geschehen würde. Ich hatte angenommen, dass der Herr, wenn jemand es verdiente, seine Berufung und Auserwähltheit gesichert zu bekommen, ihm selbst erscheinen würde. Wie die meisten Mitglieder der Kirche, nahm ich an, dass all die Apostel und viele andere Generalautoritäten der Kirche ihre Berufung und Auserwähltheit gesichert hätten. Ich fühlte eine Macht, die mir half, eine bessere Person und der Kirche gegenüber hingebungsvoller zu sein. Ich telefonierte mit dem Tempel, um für meine Frau und mich für Samstag den 18. Mai eine Unterkunft zu buchen, so dass wir das Beste aus dem Erlebnis herausholen könnten.

Ich mochte meine Familie und meine Freunde nicht darüber anlügen, wo wir dieses Wochenende verbrachten. Ich fühlte mich nicht wohl dabei, weil es unehrlich war, aber ich hatte die Anweisung, nicht zu enthüllen, was geschehen sollte. Den Leuten zu erzählen, dass man an einem Sonntag im Tempel sein würde, wo doch angeblich alle Tempel geschlossen sind, würde weitere Fragen aufwerfen. Ich erzählte deshalb meinen Kindern, dass wir für das Wochende zum Tempel gehen und mit Elder Ballard und dem Gebietspräsidenten am Sonntag eine besondere Versammlung haben würden. Dies war für meine Kinder nicht allzu ungewöhnlich, um es zu akzeptieren, da ich regelmäßig an Gebietspräsidentschafts-Versammlungen teilnahm und denselben Brüdern am Vortag bei einer Ausbildungssitzung für Pfahlpräsidenten half. Auch war es so wahrheitsgemäß, wie ich dachte, dass ich sein könnte, während ich immer noch die Zweite Salbung geheim hielt. Am Samstag, den 18. Mai 2002, nach der Priestertumsführerschafts-Ausbildung durch Elder Ballard in Birmingham, England, fuhren meine Frau und ich zum Preston-England-Tempel. Wir waren überrascht und erfreut, als wir entdeckten, dass uns für die Unterkunft eine „Hochzeits-Suite“ gegeben wurde. Es trug seinen Teil zur besonderen Gelegenheit bei. Während wir auf dem Tempelgrundstück am frühen Abend spazieren gingen, trafen wir unerwartet ein Mitglied unserer Gemeinde, das an jenem Tag an einer Familienhochzeit teilgenommen hatte. Sie fragte uns, was wir an einem Samstagabend beim Tempel täten. Ich erwähnte rasch etwas über Gebietspräsidentschafts-Versammlungen (sie wusste von meiner damaligen Berufung, dass ich eng mit der Gebietspräsidentschaft zusammenarbeitete) und wechselte das Thema. Wieder fühlte ich mich unwohl, während ich „für den Herrn log“. Jedenfalls hatten meine Frau und ich einen sehr schönen Abend, während wir uns geistig auf unser „Lebens veränderndes“ Erlebnis vorbereiteten.

Nach dem Betreten des Tempels wechselten wir unsere Kleidung mit den Tempelroben aus, trafen uns mit den anderen Paaren, die diese Verordnung an jenem Tag empfangen sollten, und wurden in einen oberen Raum geführt, der für diesen Zweck reserviert worden war. Ich kannte 3 oder 4 Paare. Zwei der Ehemänner waren frühere Pfahlpräsidenten und einer war ein Missionspräsident, der gerade seine Mission beendet hatte. Man ließ uns alle in dem Raum Platz nehmen und Elder Ballard amtierte, während Elder Harold G. Hillam assistierte, mit Schwester Carol Hillam, Elder Wayne S. Peterson und Schwester Peterson als Beobachter. Ein Ratgeber der Tempelpräsidentschaft war ebenfalls anwesend. Der Tempelpräsident war abwesend, da seine Frau sich ernsthaft krank im Krankenhaus befand. Elder Ballard erklärte, was geschehen würde. Uns würden unsere Füße gewaschen und von ihm gesalbt werden. Er handelte unter der Weisung des Propheten, Präsident Gordon B. Hinckley. Wir wurden dann für jedes Paar einem Siegelungsraum zugewiesen, um allein zu sein und den zweiten Teil der Verordnung durchzuführen. Wir trafen uns dann alle wieder mit Elder Ballard im Celestialen Raum. Das Nachfolgende ist meine beste Erinnerung an das, was bei der Durchführung der Verordnung geschah. Es ist fast 6 Jahre her, seit es geschah, so mag ich sehr wohl einiges ausgelassen haben. Ich habe kurz öffentliche Berichte über die Zweite Salbung nachgelesen, um mein Gedächtnis aufzurütteln.FusswaschungIch wurde auf einen besonderen Stuhl zum Platznehmen gewunken. Elder Ballard kniete und wusch meine Füße, dann trocknete er sie. Diese Verordnung reinigte mich vom Blut und den Sünden dieser Generation.

Ich wurde mit Öl gesalbt, auf meinem Scheitel, und dann wurden Hände auf meinen Kopf gelegt und ich wurde zu einem König und zu einem Priester für den Allerhöchsten Gott ordiniert, um im Hause Israels für immer zu herrschen und zu regieren. Mein Kopf, meine Stirn, meine Augen, Ohren, Nase, Lippen usw. wurden mit Öl gesalbt und es wurden besondere Segnungen in Bezug auf Wissen, Verstehen und Sprechen der Wahrheit gegeben. Diese Verordnung gab mir die Fülle des Priestertums und eine Segnung wurde gegeben, die folgendes enthielt:Die siegelnde Macht, um zu binden und zu lösen, zu fluchen und zu segnen. Segnungen Abrahams, Isaaks und Jakobs.Der Heilige Geist der Verheißung wurde verliehen. Gesegnet, um zu leben, so lange das Leben wünschenswert ist.Gesegnet, um Gottestum zu erlangen. Macht, ein Mitglied einer Gottheit zu sein, wurde verliehen. Versiegelt zum ewigen Leben. Macht, die Himmel öffnen zu lassen. Wir wurden verpflichtet, anderen Personen nicht preiszugeben, dass wir diese Verordnung erhalten hätten. Meine Frau wurde ebenfalls als eine Königin und eine Priesterin gesalbt und ordiniert.

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Anonym
Anonym
3 Jahre her

Für mich eine normale Entwicklung in der Biografie Joseph Smiths, geheime Zeremonien einzuführen. Er liebte seit seiner Jugend den „Hokus Pokus“ – die Leute waren dafür auch offen. In der Jahrhundertwende entstanden in Teilen der Bohéme auch europaweit viele Salons inkl. spiritistischer Sitzungen usw. Eine andere Zeit. Und was Holland sagt, ist wohl nicht wirklich schockierend für Mitglieder, da sie selbstverständlich davon ausgehen, dass Apostel errettet werden. Das Zeremoniell ist allerdings wirklich weniger bekannt. Ich hörte auf Mission das erste mal davon.

Kati
Kati
3 Jahre her
Reply to  Anonym

was mir noch nicht so klar war, ist, dass die sich anscheinend gegenseitig für die Zweite Salbung nominieren. Hier wird sehr viel mit dem menschlichen Bedürfnis nach Sicherheit und Zustimmung gespielt. Wow, auch noch geheim, da bin ich ja richtig special. Und auch noch ein Gott, wow…ziemlich krank wenn man genau hinsieht.

Guido
Guido
3 Jahre her

In meinen Augen ist es eine ungeheure Anmassung, zu denken, irgendeine geheime im Tempel durchgeführte zweite Salbungszeremonie oder sonst irgendeine Handlung könnte irgendjemandem die „Errettung“ sichern. Die Arroganz dieser Haltung scheint den Akteuren gar nicht mehr aufzufallen. Dass diese Handlungen im Geheimen durchgeführt werden, ist wirklich spooky…auf so vielen Ebenen falsch und zu hinterfragen.
Mich wundert es übrigens nicht, dass die Kirche Aufzeichnungen der Versammlungen vom Netz genommen hat. Auch Nemo The Mormon aus UK wurde von Anwälten der Kirche angeschrieben und gebeten, die Aufzeichnung vom Netz zu nehmen.

M.S.
M.S.
3 Jahre her

o je… das erinnert doch schon sehr stark an „Des Kaisers neue Kleider“… ..das sind doch keine „blöden“ Leute da in der oberen Kirchenliga. Ich krieg das ehrlich gesagt nicht ganz in meinem Kopf zusammen, dass scheinbar vernunftbegabte Menschen so narzisstisch sein können, sich per „Verordnung“ ihre vermeintliche Erlösung sichern zu lassen. Aber gut, wenn man danach besser schlafen kann…
Auf der anderen Seite ist das vielleicht die Antwort auf die Frage, ob Apostel auch heute noch Begegnungen mit Jesus und anderen Engelwesen haben können. Sowas lässt sich auf Organisationsebene wohl nur schwer realisieren (vielleicht mit VR?. aber so eine Fußwaschung, das geht schon. Danach hat der (Kirchen-)Führer schwarz auf weiß, dass er zu den „Guten“ gehört. Und das beste: Sein Narzissmus hat ihm dabei sicherlich ein „gutes“ und „warmes“ Gefühl gegeben, wodurch das ganze ja dann wohl auch vom heiligen Geist bestätigt wäre…
…falls es so etwas wie ein Jenseits wirklich gibt und dann diese ganzen selbsternannten Erlösten mit ihren weiß-glitzernden Tempel-Kostümen vor „Gott“ stehen… ich kann mir nicht vorstellen, dass der/die das nicht auch irgendwie lustig finden wird… vielleicht werden sie schon allein deswegen errettet, weil sie so putzig sind mit ihren Kochmützen und Schürzen… …diese kleinen Könige…

Anonym
Anonym
3 Jahre her
Reply to  M.S.

Geht eine Schritt weiter und beschäftigt euch mit dem Thema christliche Kontemplation.