Anregungen, wie ehemalige HLTs aktuelle HLTs behandeln können

Ein Beitrag von Guido Müller und Dr. Julie Hanks

Seit sieben Jahren gibt es hier jetzt den Dialog zwischen HLTs jeder Couleur, egal ob noch Mitglied der Kirche, ausgetreten oder etwas „dazwischen“ – ausgestattet mit einem breiten Spektrum an Erfahrungen und Sichtweisen. Hier gibt es einige HLTs, die sich regelmäßig damit auseinandersetzen und anhören, was ausgetretene HLTs zu sagen haben. Aber eben auch umgekehrt. Was hier kommuniziert wird, hat sicher auch einen Einfluss darauf, wie man mit den Liebsten spricht. Dabei gilt wie überall: Der Ton macht die Musik. In diesem Forum ging es häufig darum, wie ehemalige HLT nicht behandelt werden wollen. Nun mal zum Thema, wie man als ehemaliger HLT diejenigen im eigenen Kreise behandelt, die noch hingehen.

Die Anregungen von Dr. Julie Hanks: (ich bin mir sicher, sie meint die Liste wirklich als Anregung und nicht als „Vorschrift“.)


+++ZITAT BEGINN+++

25 Dinge, die man gläubigen Angehörigen MÖGLICHST NICHT sagen sollte, nachdem man aus der Kirche ausgetreten ist (selbst wenn man glaubt, dass sie wahr sind
).

  1. Du wirst belogen.
  2. Ich weiß einfach nicht, wie du noch glauben kannst.
  3. Du MUSST den CES-Brief lesen.
  4. Wie kannst du immer noch in eine Kirche gehen, angesichts dessen, was in den Essays steht?
  5. Wie kannst du die Zugehörigkeit zu einer korrumpierten Organisation rechtfertigen?
  6. Ich habe früher so gedacht wie du. Jetzt sehe ich die Dinge klar.
  7. Wann wirst du anfangen, selbst zu denken?
  8. Weißt du, wie viel die Generalautoritäten bezahlt werden?
  9. Hast du von den kürzlich durchgesickerten Videos gehört?
  10. Ich bin gegangen, weil ich nicht wollte, dass meine Kinder einer Gehirnwäsche unterzogen werden.
  11. Du tust mir so leid.
  12. Wie kannst du in einer so sexistischen Organisation bleiben?
  13. Was du sagst, ist ein logischer Irrtum.
  14. Jesus würde nichts mit der Kirche von heute zu tun haben wollen.
  15. Wenn du wüsstest, was ich über Joseph Smith weiß …
  16. Ich kann dich nicht respektieren, wenn du an die Kirche glaubst.
  17. Du bist mitschuldig an allem, was die Kirche anrichtet.
  18. Weißt du, wohin dein ganzer Zehnter geht?
  19. Der Glaube an Gott ist wie der Glaube an den Weihnachtsmann, die Zahnfee, usw.
  20. Wie kannst du deinen Namen auf den Listen einer bösen Institution behalten, die so vielen Menschen weh tut?
  21. Überleg mal, wie vielen Menschen die Kirche hätte helfen können, anstatt so viel in Immobilien zu investieren.
  22. Wenn du mich wirklich lieben würdest, würdest du dir alle meine Sorgen anhören.
  23. Ich kann nicht verstehen, wie jemand, der so klug ist wie du, auf solch verrückte Überzeugungen hereinfallen kann.
  24. Du glaubst an die Kirche, weil es einfacher ist, als zu hinterfragen und zu studieren.
  25. Religion ist das Opium der Massen.

(Dank an Dr. Kristy Money für die Hilfe bei der Zusammenstellung der Liste)

25 Dinge, die man zu einem gläubigen geliebten Menschen stattdessen sagen könnte, nachdem man aus der Kirche ausgetreten ist:

  1. Ich liebe dich.
  2. Wir können an unterschiedliche Dinge glauben und uns trotzdem nahe sein.
  3. Ich vertraue dir, dass du das tust, was für dich am besten ist.
  4. Ich möchte, dass du glücklich bist.
  5. Was kann ich tun, um dich im Moment zu unterstützen?
  6. Ich weiß, dass du deine religiösen Verpflichtungen nicht auf die leichte Schulter nimmst.
  7. Ich respektiere deine Integrität und deine Stärke.
  8. Du wirst hier immer einen Platz haben, egal was passiert.
  9. Ich kann mir nicht vorstellen, wie schwer das für dich war.
  10. Erzähl mir mehr von deinem Weg (und hör mir dann wirklich zu).
  11. Ich würde gerne weiter mit der Familie beten.
  12. Du hast berechtigte Gründe, in der Kirche aktiv zu bleiben.
  13. Die Welt braucht mehr Menschen wie dich.
  14. Wenn mich jemand nach deinem Glauben an die Kirche fragt, werde ich ihm oder ihr sagen, dass er oder sie direkt mit dir sprechen soll.
  15. Deine Beziehung zur Kirche hat nichts mit unserer Beziehung zu tun.
  16. Meine Liebe zu dir ist beständig und bedingungslos.
  17. Auch wenn ich nicht an die Kirche glaube, glaube ich dir, wenn du sagst, dass du weißt, dass sie wahr ist.
  18. Du bist ein guter Vater, eine gute Mutter, ein guter Sohn, eine gute Tochter, etc.
  19. Du bist ein guter Mensch.
  20. Ich mache mir keine Sorgen um dich.
  21. Wir alle haben unseren eigenen, einzigartigen Weg.
  22. Eigenverantwortung ist ein unglaubliches Geschenk.
  23. Ich verstehe nicht, warum du bleibst, aber ich möchte es verstehen.
  24. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
  25. Ich bin für dich da.

Du wirst feststellen, dass diese Liste fast identisch ist mit der Liste, was man einem geliebten Menschen, der die Kirche verlässt, sagen sollte. Das liegt daran, dass wir alle die gleiche Art von Liebe und Respekt, Verbindung und Mitgefühl wollen, auch wenn unsere spirituellen und/oder religiösen Überzeugungen unterschiedlich sind.

+++ZITAT ENDE+++

Ich kann sagen, dass die 25 Aussagen im zweiten Teil der Liste etwas sind, das ich gerne häufiger sagen möchte. Ich denke: Oft sind Gespräche zu verkopft, belehrend und distanzierend. Das verhindert, dass wirklich die tieferen Erfahrungen auf beiden Seiten des Spektrums geteilt werden und man sich emotional sicher fühlen darf. Denke da liefert Dr. Julie Hanks sicher keine perfekte, aber doch eine gute Vorlage. Ich freue mich drauf, mich selbst in dieser Hinsicht weiter entwickeln zu dürfen.

Abonnieren
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments