Buch Mormon

Das Buch Mormon: Die Goldplatten des Buches Mormon

Von Mike (LDSDiscussions.com)

Offizielle Darstellung der Kirche von Joseph Smith beim Graben nach den Goldplatten aus einem Video von 2020
DIeser Beitrag als Audio – freundlich zur Verfügung gestellt vom Neue Perspektiven HLT Podcast

In unserem letzten Abschnitt haben wir uns Joseph Smiths Beteiligung an der Schatzsuche angesehen, denn wenn wir uns mit dem Buch Mormon selbst befassen, können wir sehen, wie die Schatzsuche das Buch Mormon direkt beeinflusst hat, angefangen bei der Schilderung der Goldplatten bis hin zum Text selbst.

Schatzgräberei und die Goldplatten – ein zeitlicher Überblick

Bevor wir uns der Übersetzung des Buches Mormon zuwenden, ist es wichtig, einen Blick darauf zu werfen, wie die Goldplatten angeblich von Joseph Smith erhalten wurden. Das ist wichtig, denn wie wir in unserem letzten Abschnitt über die Schatzsuche beschrieben haben, ist die Geschichte ganz anders als die, die uns als Mitglieder gelehrt wird.

Die Kirche behauptet, Joseph Smith habe 1820 seine erste Vision gehabt, auf die 1823 der Besuch des Engels Moroni folgte. Danach heißt es, dass Joseph Smith jedes Jahr zum Hügel Cumorah reist, um die Goldplatten zu holen, und sie schließlich 1827 erhält. In Joseph Smiths Geschichte von 1838 heißt es:

„Dementsprechend ging ich, wie mir befohlen worden war, am Ende eines jeden Jahres dorthin, und jedes Mal fand ich dort denselben Boten vor und erhielt von ihm bei jeder unserer Unterredungen Belehrungen und Informationen darüber, was der Herr zu tun gedenke und wie und auf welche Weise sein Reich in den letzten Tagen geführt werden solle.“ (Joseph Smith Lebensgeschichte)

Der zeitliche Ablauf der Erzählung der Kirche weist einige Probleme auf, auf die ich hier kurz eingehen möchte. Erstens gibt es keinen zeitgenössischen Bericht über die erste Vision, die Joseph Smith vor 1832 erzählte. Das ist wichtig, weil die Kirche die erste Vision vor 1823 braucht, um sie mit Joseph Smiths Bericht über Moronis Besuch in Einklang zu bringen, aber die historischen Aufzeichnungen sagen uns, dass sie, wenn sie überhaupt stattgefunden hat, nicht vor 1824 gewesen sein kann.

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Das Buch Mormon: Joseph Smith und die Schatzgräberei

Von Mike (LDSDiscussions.com)

Die Pergamente der Familie Smith, der Zeremoniendolch und Josephs Jupiter-Talisman
Dieser Beitrag zum Anhören (freundlich zur Verfügung gestellt von David vom Neue Perspektiven HLT Podcast)

Der Prophet Ezra Taft Benson sagte bekanntlich, dass das Buch Mormon der Grundstein unserer Religion ist“. Dies war die Aussage des Propheten Joseph Smith. Er bezeugte, dass „das Buch Mormon das richtigste aller Bücher auf Erden und der Schlussstein unserer Religion“ sei (Einleitung zum Buch Mormon). Ein Schlussstein ist der zentrale Stein in einem Bogen. Er hält alle anderen Steine an ihrem Platz, und wenn er entfernt wird, bricht der Bogen zusammen.“ (Generalkonferenz im Oktober 1986)

Diese Aussage ist absolut wahr. Wenn das Buch Mormon ein wahrer historischer Bericht ist, dann ist es nicht nur der Schlussstein des Mormonentums, sondern auch das wichtigste Buch, das je geschrieben wurde. Wenn das Buch Mormon jedoch keine wahre, historische Aufzeichnung ist, wie es behauptet, dann fällt die gesamte Kirche zusammen mit der Glaubwürdigkeit des Gründungspropheten der Kirche, Joseph Smith.

Wir werden uns auf eine Reihe von Übersichten über das Buch Mormon konzentrieren, aber es ist von entscheidender Bedeutung, am Anfang zu beginnen, um den vollständigen Kontext zu verstehen, wie die Platten des Buches Mormon entstanden sind, wie die Platten übersetzt wurden und was das Buch Mormon selbst uns über seinen Anspruch als wörtliche, historische Aufzeichnung sagt.

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Du sollst (nicht) töten: Ist Nephi Vorbild oder abschreckendes Beispiel?

Podcast-Audios von „Davenger“ aus der Community

How did Nephi keep from getting blood on his clothes when he killed Laban?
Szene aus dem Buch Mormon 1. Nephi 4: Nephi tötet Laban

Jedes Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Spitzname: Mormonen) kennt die Geschichte im Buch Mormon, in der Nephi Laban tötet. In Leitfäden und Materialien, die von der Organisation zur Verfügung gestellt werden, wird diese Tat als positives Lehrbeispiel für Gehorsam verwendet. Kinder und Jugendliche werden sehr früh mit dieser Geschichte konfrontiert. „Davenger“ wirft in den ersten drei Folgen seines neuen „Neue Perspektiven (HLT)“-Podcasts einen genaueren Blick auf Implikationen der Tat und deren Rechtfertigung.

„Book of Mormon Difficulties: A Study“ von Elder B. H. Roberts

Hintergrund

Siebziger und Kirchenhistoriker Elder B. H. Roberts war ein Pionier im offenen und mutigen Umgang mit unserer Kirchengeschichte. Er hatte heutige Probleme sehr früh vorhergesehen, welchen sich die Kirche in Bezug auf die widersprüchliche Entstehungsgeschichte des Buches Mormon gegenüber sieht: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts warnte er die Kirchenführung, dass gravierende Widersprüche in der Entstehungsgeschichte des Buches Mormon die Kirche „verfolgen“ würden und dass dadurch „der Glaube der jungen Mitglieder der Kirche unterminiert“ würde. Seine Antwort auf diese vorhergesehene Krise war eine offene Untersuchung der Themen.
1921 stellte ein gewisser Mr. Couch aus Washington, D.C. fünf kritische Fragen zum Buch Mormon betreffend der Linguistik, Historizität und der Anachronismen, die zuBrigham_Henry_Roberts2nächst an Apostel James E. Talmage gesendet wurden.[1] Dieser leitete die Fragen an Siebziger und Kirchenhistoriker B. H. Roberts weiter, der sich vornahm, sorgfältig auf die „Couch Book of Mormon questions“[2] einzugehen und zufriedenstellende Antworten zu finden.[3] Da sich die Problematik für ihn schwieriger als ursprünglich erwartet erwies, widmete er diesem Projekt eine eigene Studie. Der daraus entstandene Essay sowie weitere Essays von Roberts wurden an die Erste Präsidentschaft und das Kollegium der Zwölf Apostel übergeben. Erst viele Jahre nach seinem Tod wurden seine Studien nun als Studies of the Book of Mormon veröffentlicht:

„Die Probleme stellten sich für mich als schwerwiegender als ursprünglich angenommen heraus. Je mehr ich mich mit ihnen beschäftigte, desto schwieriger fiel es mir, Antworten auf die Fragen von Mr. Couch zu formulieren. Daher beschloss ich, … diesen Fragen eine eigene Studie zu widmen.“ [4]

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