Grenzen setzen

„In einem Standard-System wird einem gesagt, was getan werden soll, und man wird weniger gefragt, ob es OK für einen ist“

Guido Müller

Ich habe mich manchmal nach meinem Austritt gefragt, warum ich zuweilen ein Problem zu haben schien, die Grenzen anderer Leute zu respektieren. Während das anderen – besonders in meinem nichtmormonischen Umfeld – anscheinend viel leichter von der Hand ging. Irgendwann fiel mir auf, dass ich mich hier nicht besonders schuldig oder schlecht fühlen muss. Denn wie bitte soll man dieses Verhalten lernen, wenn der moralische Leuchtturm und die dazugehörige Kirchenkultur, gar keinen Fokus auf den Respekt persönlicher Grenzen setzt? Erkenntnis ist immer der erste Schritt zur Besserung. Und ja, ich glaube ich habe gute Fortschritte gemacht…dennoch….

Claudine Foudray (Post Mormon Coaching)

+++BEGINN ZITAT VON CLAUDINE FOUDRAY+++

  • Als ich Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage war, hörte ich oft das Wort “ Standards “ von der Kanzel herab.
  • Auch das Wort „Gehorsam“ habe ich öfter gehört, als ich zählen kann.
  • Ich kann mich nicht daran erinnern, dass irgendjemand über „persönliche Grenzen“ oder „Zustimmung“ gesprochen hätte.
  • Mir wurde sogar gesagt, dass die LDS-Kirche eine Kirche der „Aufgaben“ und nicht der „Freiwilligen“ sei.

Jetzt weiß ich, dass diese Kirche sich auf das Setzen von „Standards“ und „Vorgaben“ fokussiert, anstatt persönliche Grenzen zu respektieren.

👉️ In einem „Standardsystem“ wird einem gesagt, was getan werden soll, und man wird weniger gefragt, ob es OK für einen ist.

Claudine Foudray (Post Mormon Coaching)

+++ZITAT ENDE+++

„Ich weiß, dass du aufrichtig versuchst, mir zu helfen, da du wahrscheinlich das Gefühl hast, dass ich verloren bin“

Email Austausch von Lara mit ihrem früheren Bischof (Name geändert)

Das hier hat mein „Bischof“ heute Abend geschickt. Ich habe ihn wiederholt gebeten, mich nicht mehr mit Dingen zu kontaktieren, die mit Kirche zu tun haben. Und obwohl ich denke, dass er ein guter Mensch ist, hat mich das heute Abend auf eine Art und Weise aus der Bahn geworfen, die ich nicht erwartet hatte.

Er schrieb mir

Brief des Bischofs an mich:
+++ZITAT BEGINN+++
Lara, ich habe mein Bestes getan, um deinen Wunsch, nicht kontaktiert zu werden, zu erfüllen. Morgen werden wir in der zweiten Stunde des Gottesdienstes über die Bewältigung von Glaubenskrisen sprechen. Mein Wunsch, dass du zusiehst, war leider stärker als mein Versprechen an Dich – dieses eine Mal. Ich habe gebetet, dass du 40 Minuten deiner Zeit opferst, um dir diese Gedanken anzuhören. Der Zoom-Link ist unten.
Hochachtungsvoll,
Bischof —Name entfernt
https://zoom.us– info entfernt
+++ZITAT ENDE+++

„Ich weiß, dass du aufrichtig versuchst, mir zu helfen, da du wahrscheinlich das Gefühl hast, dass ich verloren bin“ weiterlesen