Hilfsbereitschaft

Joachim Heng: Meine Spirituelle Reise – Auf der Suche nach Glaube, Gott und Gemeinschaft

Live-Gespräch mit Joachim Heng

KAPITEL

0:00 Einleitung
2:27 Bekehrung & Besuch der Gemeinde Gelsenkirchen
7:20 Missionsentscheidung & Hoffnung, Homosexualität loszuwerden
18:00 Rückkehr von Mission & Beginn einer tiefen Krise
24:10 Gemeinde als Familie & Wunsch, mit männl. Partner in Gemeinde zu gehen
30:00 Aufbau eines Freundeskreises mit Schwulencafé
34:00 Brief an den Bischof mit Bitte um Ausschluss & Therapie
39:40 Reaktion des Vaters & der Familie
53:00 Besuch der früheren Gemeinde mit Partner
57:00 Auseinandersetzung mit dem Judentum & weiteren Gruppen
1:06:00 Auseinandersetzung mit Buddhismus
1:16:00 Fragen & Kommentare der Zuhörer

HINTERGRUND

Joachim Heng ist evangelisch aufgewachsen. In seiner Jugend kam er mit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) in Kontakt und lernte diese Gemeinschaft in Gelsenkirchen kennen. Er wird in diesem Live-Gespräch sehr offen sowohl über die zahlreichen und stark wiegenden positiven Seiten als auch über ungesunden Seiten seiner Erfahrung mit der Kirche sprechen, aber auch insgesamt wie seine spirituelle Reise sowohl davor als auch danach verlief.

Als junger Erwachsener ging Joachim für die Mormonenkirche nach England auf Vollzeitmission und hatte dabei das Versprechen eines Kirchenführers im Kopf, an das er sich folgendermaßen erinnert:
„Wenn Du ehrenhaft eine Mission erfüllst, wird Dir Deine größte Versuchung oder Herausforderung genommen werden.“

Für Joachim war diese größte „Herausforderung“ seine Homosexualität, von der er gelernt hatte, dass sie falsch oder sündhaft sei, fast so schlimm wie Mord. Er verstand die damaligen Lehren von Führern der Kirche so, dass Homosexualität selbst ohne sie sexuell auszuleben bereits ein Grund sei, um aus der Glaubensgemeinschaft exkommuniziert zu werden.

Seine Mission in England war eine geistig intensive Zeit, doch danach geriet in einen tiefen Zwiespalt, als er feststellte, dass seine Homosexualität nicht von ihm genommen worden war. Er liebte und brauchte weiterhin die geistige Gemeinschaft, die er in seiner Gemeinde fand und diente weiterhin ehrenamtlich, unter anderem als regionaler Führungssekretär und als Ratgeber in der Gemeindeleitung.

Der innere Druck und die Zerissenheit wuchs immer weiter, bis Joachim sich irgendwann entschied, offen mit dieser Situation umzugehen, dem Bischof einen Brief zu schreiben mit dem Geständnis seiner sexuellen Identität und einem Austrittsgesuch einzureichen. Er wies gleichzeitig darauf hin, dass er sich bis dahin immer an die Regeln der Kirche gehalten habe. Seine lokalen Führer empfohlen ihm, eine Therapie aufzusuchen, um die Homosexualität los zu werden.

Wie diese Geschichte weiterging und Joachims spirituelle Reise ihn hinführte, erfährt man im Video