Suizid

„Vielleicht ist meine Vorstellung in vielen Dingen dann einfach nicht kirchenkompatibel und ich erwarte zuviel“

Ein Erfahrungsbericht von Gwen

Bildquelle: tinybuddha.com

Jahrelang habe ich geglaubt, dass mit mir etwas nicht in Ordnung ist. Jahrelang habe ich mich gefragt, ob ich es bin, die etwas falsch macht. Seit drei Jahren „darf“ ich mir das Prädikat „Witwe“ and die Brust heften, nichts was man gerne will, aber das Leben hat es so entschieden. Ich habe nie ein Geheimnis darum gemacht, warum das so ist. Ich war von 2017 bis 2020 relativ inaktiv in der Kirche. Denn 2017 erlitt mein Partner ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Eine Hirnblutung, die ihm fast das Leben gekostet hätte und die ihn, nach Klinik und Reha, pflegebedürftig zurück ließ. Auch wenn er körperlich wieder relativ hergestellt wurde, so blieb doch eine kognitive Einschränkung, die es schwierig machte ihn auch nur wenige Stunden allein zu lassen. Eine „aktive Teilnahme“ am Kirchenleben war so nicht möglich. Seine Betreuung hat mich, aller Professionalität zum Trotz, an meine psychischen Grenzen gebracht. 2019 kam dann der Suizid und ich bin kollabiert.

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