Archiv für den Monat: April 2016

Sascha: „Es kann nicht sein dass Gott mich so erschafft und mir dann verbietet, so zu sein“

Bildschirmfoto 2016-05-01 um 20.23.55Mein Name ist Sascha. Ich habe vor einigen Jahren die Missionare getroffen und mich zur Kirche bekehrt. Aktuell bin ich Mitglied der Gemeinde Wetterau im Pfahl Friedrichsdorf und habe mich irgendwann entschieden gegenüber anderen Gemeindemitgliedern offen über meine Homosexualität zu sprechen. Ich habe mich von Guido interviewen lassen, um über meine Bekehrung und meine Erfahrungen als homosexuelles Mitglied zu berichten. Außerdem sage ich etwas zur Haltung der Kirche gegenüber homosexuellen Mitgliedern.

Sascha, danke für dein Angebot, offen über deine Erfahrungen zu sprechen. Was hat dich dazu motiviert?

Ich möchte gerne dass Mitglieder ein besseres Verständnis davon gewinnen, wie es ist, ein homosexuelles Mitglied der Kirche zu sein. Außerdem hat die Initiative, die du mit dieser Webseite gestartet hast meine volle Unterstützung.

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Iris: „In der Kirche lernte ich wie wertvoll Wahrheit ist – somit möchte ich die Wahrheit über unsere Kirchengeschichte kennen, nicht nur eine geschönte Version“

9075_10201312675601480_1525601198_nIch heisse Iris, wohne in der Schweiz und bin als fünftes Kind in eine Mitgliederfamilie der
HLT-Kirche hineingeboren. Ich bin alleinerziehend und mit meinen zwei Söhnen aktiv in der Kirche. Durch diverse Erfahrungen habe ich die Kirche lieben gelernt, aber sehe durch andere Eindrücke und Erlebnisse heute einige Dinge etwas anders als früher. Ich wurde vor einiger Zeit als „HLT“ („Hippie der Letzten Tage“) bezeichnet und ich denke das passt ganz gut zu mir… 😉

Kindheit und Jugend

Ich durfte eine unbeschwerte Kindheit erleben und dafür bin ich meinen Eltern sehr dankbar. Meine Eltern haben mich und meine Geschwister das Evangelium gelehrt und wir sind stets jeden Sonntag zur Kirche gegangen. In meinen Jugendjahren begann ich vieles was die Lehren der HLT-Kirche betrifft zu hinterfragen, drei meiner Geschwister waren damals inaktiv und kamen nicht mehr zur Kirche. Ich war ein weltoffenes junges Mädchen und war gerne etwas anders als alle andern. Ich lief mit Schlaghosen herum und hörte mir die Beatles an, obwohl dies längst nicht mehr Mode war. Iris: „In der Kirche lernte ich wie wertvoll Wahrheit ist – somit möchte ich die Wahrheit über unsere Kirchengeschichte kennen, nicht nur eine geschönte Version“ weiterlesen

„Book of Mormon Difficulties: A Study“ von Elder B. H. Roberts

Hintergrund

Siebziger und Kirchenhistoriker Elder B. H. Roberts war ein Pionier im offenen und mutigen Umgang mit unserer Kirchengeschichte. Er hatte heutige Probleme sehr früh vorhergesehen, welchen sich die Kirche in Bezug auf die widersprüchliche Entstehungsgeschichte des Buches Mormon gegenüber sieht: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts warnte er die Kirchenführung, dass gravierende Widersprüche in der Entstehungsgeschichte des Buches Mormon die Kirche „verfolgen“ würden und dass dadurch „der Glaube der jungen Mitglieder der Kirche unterminiert“ würde. Seine Antwort auf diese vorhergesehene Krise war eine offene Untersuchung der Themen.
1921 stellte ein gewisser Mr. Couch aus Washington, D.C. fünf kritische Fragen zum Buch Mormon betreffend der Linguistik, Historizität und der Anachronismen, die zuBrigham_Henry_Roberts2nächst an Apostel James E. Talmage gesendet wurden.[1] Dieser leitete die Fragen an Siebziger und Kirchenhistoriker B. H. Roberts weiter, der sich vornahm, sorgfältig auf die „Couch Book of Mormon questions“[2] einzugehen und zufriedenstellende Antworten zu finden.[3] Da sich die Problematik für ihn schwieriger als ursprünglich erwartet erwies, widmete er diesem Projekt eine eigene Studie. Der daraus entstandene Essay sowie weitere Essays von Roberts wurden an die Erste Präsidentschaft und das Kollegium der Zwölf Apostel übergeben. Erst viele Jahre nach seinem Tod wurden seine Studien nun als Studies of the Book of Mormon veröffentlicht:

„Die Probleme stellten sich für mich als schwerwiegender als ursprünglich angenommen heraus. Je mehr ich mich mit ihnen beschäftigte, desto schwieriger fiel es mir, Antworten auf die Fragen von Mr. Couch zu formulieren. Daher beschloss ich, … diesen Fragen eine eigene Studie zu widmen.“ [4]

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HLT-Anonymus: „Ich hoffe, dass jeder einen Platz hat, ungeachtet seiner Umstände, Ansichten oder Zweifel“

Ich bin Mitglied der Kirche. Mit 8 Jahren ließ ich mich taufen, 11 Jahre später ging ich auf Mission. Ich habe am Seminar- und Institutsprogramm der Kirche teilgenommen und ein starkes Zeugnis vom Evangelium und von der Kirche entwickelt. Viele meiner Freunde gehören ebenfalls der Kirche an, auch meine Frau habe ich durch die Kirche kennengelernt.

Meine Einstellung

Ich hatte noch nie Angst, Fragen über die Kirche stellen. Im Gegenteil, ich hatte keinen Zweifel daran, dass es auf jede Frage eine Antwort gab und dass man jegliche „Weisheit … von Gott erbitten“ (Jakobus 1:5) kann. Manchmal dauerte es etwas länger, aber wie bei einem Rätsel gab es eigentlich immer eine Auflösung. HLT-Anonymus: „Ich hoffe, dass jeder einen Platz hat, ungeachtet seiner Umstände, Ansichten oder Zweifel“ weiterlesen