Von Claudine Foudray
Von Popcorn auf Aprikosenbäumen singen! Stäbchen aus einem Glas aussuchen! Malen und Spielen! Das PV-Programm hat Generationen von Kindern sonntägliche Unterhaltung und Bildung geboten.
Leider lernen die Kinder inmitten von Spaß und Nützlichem auch Lektionen, die sie auf ihrem Weg zu emotional gesunden Erwachsenen behindern.
Direkt und indirekt wird HLT-Kindern ein fragwürdiges System zur Interpretation von Gefühlen beigebracht.
Was man in der PV über Gefühle lernt
Hier sind fünf Botschaften über Gefühle, die Kinder in der Kirche lernen:
- Emotionen kommen von außen: positive Gefühle kommen von Gott und negative Gefühle von Satan.
Diese Lehre hält uns davon ab, die volle Verantwortung für unsere Gefühle zu übernehmen, und führt dazu, dass wir negative Gefühle fürchten. - Emotionen sagen uns, ob wir die richtigen oder falschen Entscheidungen treffen.
Der Glaube, dass Gefühle Entscheidungen leiten sollten, führt zu einer Menge Angst! - Emotionen sind ein Zeichen für „rechtschaffenes“ oder „sündiges“ Verhalten.
Wenn wir glauben, dass rechtschaffenes Verhalten zu Glück und Sünde zu Elend führt, ist es leicht zu glauben, dass wir uns immer glücklich fühlen sollten und dass wir etwas falsch gemacht haben, wenn wir es nicht tun. - Intensiven Gefühlen sollte man widerstehen.
Die Bandbreite der akzeptablen Emotionen im Mormonentum ist gering, weil das Ziel darin besteht, den Geist immer präsent zu haben – was aus wenigen (und nicht zu intensiven) positiven Gefühlen besteht. Wir lernen, Experten darin zu werden, unangenehmen Gefühlen zu widerstehen: ein Prozess, der zu Angst und verminderter Selbstwahrnehmung führt. Eine weitere Folge kann sein, dass man sich weniger lebendig fühlt. - Emotionen sind der Beweis für jede Art von Wahrheit.
Diese falsche Vorstellung, die von fast jeder Religion gelehrt wird, scheint bei den Mormonen noch verstärkt zu werden, weil sie behaupten, Mitglieder der „einzig wahren Kirche“ zu sein. Wenn wir starke positive Gefühle mit der Wahrheit der Kirche verbinden, werden wir weniger geneigt sein, die grundlegenden Lehren der Kirche in Frage zu stellen. Was heilig ist, festigt sich in uns als Tatsache, weil wir es nicht mehr von Gott trennen können. Was wir uns nicht erlauben, in Frage zu stellen, hält uns von Veränderung ab, selbst solcher, die für uns gesund sein könnte.