Archiv für den Monat: September 2021

„Es war eine wichtige Zeit für mich, eine lehrreiche auf jeden Fall, aber es war nicht meine beste Zeit“

Erfahrungsbericht von Sam

Während ich diese Zeilen schreibe, weiss ich eigentlich nicht in welche Richtung sich mein Post bewegen wird, thematisch gesehen. Eigentlich habe ich vor über meine Eindrücke meiner Vollzeitmission zu schreiben, wahrscheinlich werde ich aber oftmals in andere Themen abdriften. Alles was jetzt folgt ist/sind nur meine Meinung, Gefühle, Gedanken, Eindrücke usw. Wenn jemand andere Ansichten hat ist das kein Problem. Sollte sich jemand angegriffen fühlen, dann bedenke, dass dies keine Absicht von mir ist.

Wie es zu meinem Entschluss kam

Es ist jetzt 10 Jahre und 2 Wochen her, dass ich meine Vollzeitmission angetreten bin und dementsprechend ist es 8 Jahre her, dass ich von selbiger zurückkehrte. Ich diente in der alpenländischen Mission München. Den Entschluss auf Mission zu gehen fasste ich mit 21 Jahren, ca. ein Jahr vor Antritt zur Mission. Das war, wer rechnen und lesen kann weiß es, so Herbst 2010 rum. Weihnachten 2009 kam ich nach 10 Jahre langer Inaktivität in die Kirche zurück.Ich erwähne das kurz um klarzustellen, dass ich mich nicht ein Leben lang drauf vorbereitete. Schon als Kind konnte ich mir das nicht vorstellen, als Teenager nicht und als junger Erwachsener sowieso nicht. Man ging mir aber schon sehr, bald nach meiner Reaktivierung (1 Monat nach meinem ersten Versammlungsbesuch) gehörig mit dem Thema auf die Nerven.(Zu dem Zeitpunkt trug ich nicht mal das Priestertum und hatte nicht einen Cent dafür gespart) Wöchentlich durfte ich mir anhören, dass das der nächste Schritt für mich sein soll (oder möglichst schnell Heiraten, denn ich bin ja jetzt 20 Jahre alt!). Dass ich nicht wieder kehrt gemacht hab‘ zeigte meine Entschlossenheit Gott in den Versammlungen und ausserhalb zu verehren und mich nicht dem Druck zu beugen.Ich hörte nicht auf die Stimmen, sondern suchte Kontakt zu den Mitgliedern, die mir gut taten und mich so mochten und schätzen wie ich bin und nicht wie sie mich gerne hätten. Es vergingen ein paar Monate, ich las viel in den Schriften, diente, nahm am Institut teil usw. bis zum Herbst und während einer Priestertumsversammlung war bekam ich das Gefühl, dass Gott will, dass ich auf Mission gehe (Das Thema war NICHT Missionsarbeit). Ich hatte Pipi in den Augen, musste raus an die frische Luft. Ein Freund merkte, dass ich gerade innerlich kämpfte und unterhielt sich mit mir. Ich weiß den Inhalt nicht mehr, aber es half mir.

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Das Schiff und der Eisberg

Von Guido Müller

Bei einer Fahrt durch das europäische Nordmeer fährt ein Schiff mit mittlerer Geschwindigkeit auf einen Eisberg zu. Der Zusammenstoß ist schon fast unvermeidlich.

Der Kapitän fragt seine Crew: Wie kriegen wir es hin, auszuweichen, ohne dass unsere Passagiere eine Kursänderung bemerken?

Nautischer Offizier: Herr Kapitän, bei allem Respekt, wir können nicht abbiegen, ohne dass man eine Kursänderung bemerkt. Warum wollen Sie nicht hart ausweichen und sofort den Kurs ändern? Das wäre doch in so einer Situation auch für andere Schiffe ganz normal.

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Klagelied eines Gläubigen im Exil

Von: Bischof John Shelby Spong (Aus dem Vorwort von „Jesus for the Non-Religious“)
Übersetzung: Guido Müller

Ach, Jesus, wo bist du hin? Wann haben wir dich verloren?

War es, als wir uns so sicher waren, dass wir dich besitzen, dass wir Juden verfolgten, Zweifler exkommunizierten, Ketzer verbrannten und Gewalt und Krieg anwandten, um Bekehrung zu erzwingen?

War es, als unsere Vorstellungen aus dem ersten Jahrhundert, mit wachsendem Wissen kollidierten? Oder als Bibelgelehrte uns darüber informierten, dass die Bibel nicht wirklich das stützt, was wir einst glaubten?

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